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Geschichte

Eine kurze Geschichte der ALJ

Mitte der 20er Jahre, am 7. November 1925, schließen die Journalisten sich zu einem eigenen Verband (ALJP, später ALJ) zusammen. Ihr Vorsitzender ist Batty Weber, u.a. bekannt durch seinen Abreisskalender. Die Aktivitäten spiegeln hauptsächlich ein geselliges Leben wieder, wie Feiern des Patronatsfestes, gemeinsame Ausflüge zu wichtigen Ereignissen wie etwa Weltexpos oder größere Ausstellungsmessen.

Da es bis zum Votum des Gesetzes vom 20. Dezember 1979, betreffend die Schaffung eines Presserates und den Schutz des Journalistentitels keinen offiziellen Presseausweis gab, bestand eine der wohl wichtigsten Missionen der Association Luxembourgeoise des Journalistes im Ausstellen der Pressekarten, die wohl keinen direkten offiziellen Charakter hatten, sondern eher ein Beweis für die Zugehörigkeit zur ALJ waren, jedoch dahingehend als glaubhaft und verbindlich galten, da sie nicht zuletzt unterschrieben wurden vom Direktor des staatlichen Presse- und Informationsdienstes, dem Chef der Gendarmerie, dem Polizeidirektor sowie dem Direktor der Luxemburger Eisenbahngesellschaft. Letztere Unterschrift bescheinigte dem Träger der Karte das Recht auf eine Ermässigung von 50% des Zugtarifs.

Der Ausweis führte den Vermerk:

“Le porteur de cette carte est un journaliste professionnel; les autorités sont priées de lui accorder toute l’aide et toutes les facilités utiles à l’accomplissement de sa mission.”

Der Nachkriegsgeneration. Konkrete Abkommen wurden abgeschlossen und ermöglichten den Presseleuten besser ihrer Arbeit nachzugehen. Zum Aktivitätsbereich gehörte auch die Schaffung eines Sozialfonds, der Prämien bei Heirat und Vater – (Mutter-)schaft auszahlte, Entschädigungen beim Krankenhausaufenthalt vergab und eine finanzielle Abfindung beim 60. Lebensjahr, resp. der Pensionierung vorsah.

In der Vergangenheit hatte es innerhalb des Journalistenverbandes Diskussionen zu diesem Thema gegeben, lange bevor die Idee der Schaffung eines.

Presserates geboren war. Schon in den 60er Jahren, in Anlehnung an die belgischen Kollegen, sollte der Journalistenverband nach dem Wunsch seiner Führung und der Mitglieder, gewerkschaftliche Strukturen annehmen und Kollektivverträge aushandeln, was also vorausgesetzt hätte, dass der Journalistentitel hätte geschützt werden müssen. Und auch wenn Ehrenpräsident Pierre Grégoire als Innenminister die Chose regeln wollte, schien im Nachhinein kein eigentliches Interesse mehr bei der ALJ zu bestehen, sodass alles beim Alten blieb.

Der Verband, Gründungsmitglied der Internationalen und Europäischen Föderation der Journalisten, war von Anfang an bei allen großen Kongressen vertreten, wo die designierten Vertreter gute und konkrete Arbeit leisteten. Die ALJ organisierte übrigens 1974 den Weltkongress der FIJ… Durch Vermittlung der ALJ konnten Luxemburgs Journalisten die internationale Pressekarte erwerben.

Verhandlungen über bessere Arbeitsbedingungen für Journalisten, sei es bei Gericht oder im Parlament, gehörten zum Pensum.

Splitting in den 70er Jahren

Doch manches sollte mit der Zeit auf anderen Schienen laufen. So wird die Pressekarte nicht mehr von der ALJ sondern vom staatlichen Presserat ausgestellt. Die Heirats- und Vater- (Mutter-)schaftsprämien wurden abgeschafft. Die Dauer der jeweiligen Präsidentschaft ist nach obenhin offen.

Dem Journalistenverband gehörten nahezu alle Presseleute an, ob Schreiber, Fotografen oder Speaker. Doch dann, Mitte der 70er Jahre, nur kurze Zeit nach der 50. Jahresfeier des Verbandes, sollte es zum Bruch mit den Kollegen der St. Paulus Druckerei kommen, die ihre interne Journalistenunion gründeten…